IT’S A MATCH! eine Oper in 8 Aufzügen
Kerstin Steeb & Team
Premiere: 26.06.2025 Kampnagel Hamburg
weitere Vorstellungen: 27.06. / 28.06. / 29.06.
PRESSE
Nach dem überwältigenden Erfolg ihrer Opern-Wrestling-Show IT’S A MASS (2023) bringt Kerstin Steeb nun ihre zweite große Musiktheaterarbeit auf die Bühne von Kampnagel. Mit IT’S A MATCH! Eine Oper in 8 Aufzügen verwandelt sie die Halle k1 in ein begehbares Musiktheaterlabyrinth – eine dichte Opern-Installation voller intimer Eins-zu-Eins-Erlebnisse und drängender Fragen an die Liebe im digitalen Zeitalter. (…) Steeb und ihr künstlerisches Team haben dafür tief in der Welt digitaler Datingkultur recherchiert – von Profilbildern (gern im Fahrstuhl) bis zu algorithmischen Matching-Logiken. Daraus entsteht eine zeitgenössische Opernstruktur in acht Akten, die musikalisch und szenisch zwischen emotionaler Offenheit und digitaler Maskerade pendelt. sommer-in-hamburg.de
In acht Aufzügen, ganz wörtlich genommenen Fahrstühlen – auf Dating-Plattformen beliebt als Selfie-Location – inszeniert Steeb ein gefühlvolles, assoziatives Panoptikum rund um Lohengrins Frageverbot. Mit ihrer installativen, interaktiven Performance „It’s a Match“ umkreist Steeb Fragen von romantischer Liebe bis pragmatischer Gegenwart, lotet lose das Spannungsfeld aus zwischen womöglich verführerischem Geheimnis und ernüchternder Transparenz. Katrin Ullmann, taz, 01.07.2025
CREDITS
Künstlerische Leitung, Regie // Kerstin Steeb
Musikalische Leitung, Komposition, Saxophon // Jana De Troyer
Komposition // Luca Sutto
Sänger*innen // Lisa Florentine Schmalz, Ferdinand Keller
Regieassistent, Cello // Jakob Boyny
Bühne und Raum // Margarethe Mast
Kostüme und Raum // Hanne Lenze-Lauch
Produktionsleitung // Ann-Leonie Niss
Dramaturgie // Johannes Blum
Kompositorische Beratung // Felix Stachelhaus
Ausstattungsassistenz // Leonie Appold, Nick Wachs
Tontechnik // Florian Brand
Foto // Alexandra Polina
Teaser // Shitty Pants Productions
Eine der merkwürdigsten Ansagen, die je ein Liebender seiner Geliebten gemacht hat, ist die Forderung des Titelhelden in Richard Wagners Oper Lohengrin an Elsa: »Nie sollst du mich befragen.« Versteckt sich darin der Versuch, bedingungsloses Interesse zu finden? In Zeiten von Dating-Apps, in denen das Ausfragen und Offenlegen zur Voraussetzung romantischer Begegnung geworden ist, prallen zwei gegensätzliche Strategien aufeinander, die ein gemeinsames Ziel verfolgen: Beide eint die Suche nach der Erfüllung einer großen Liebe. Ist uns in der Aufklärung bis hin zur Rationalisierung von Liebe eine Romantik verloren gegangen, die wir eigentlich nicht verlieren wollten?
IT’S A MATCH! eine Oper in 8 Aufzügen von Kerstin Steeb & Team stellt sich dieser Auseinandersetzung. Dabei entpuppt sich die interaktive Musiktheaterperformance als neo-romantisches Labyrinth, in dem die Vernunft erschüttert und das Gefühl gesucht wird. Der begehbare Abend bedient sich an musikalischen Leitmotiven aus Richard Wagners Lohengrin und schlägt dabei ganz neue Wege ein. Was, wenn eine naheliegende feministische Kritik an Lohengrins Frageverbot zu kurz greift? Was, wenn diese in eine Sackgasse führt? Was, wenn sich dahinter doch noch ein Ort des großen Gefühls verbirgt? Liegt dieses Gefühl im Aufzug – einem beiläufigen Ort, der in Dating-Profilen zum Lieblingsmotiv stilisiert wird – halb Selbstinszenierung, halb Flucht aus der App? Der Fahrstuhl als Übergang, als Ort der ungeplanten Begegnung, des zufälligen Blickkontakts – einer Miniaturbühne der Hoffnung.
Wagners Leitmotivik wird zu sphärischer Fahrstuhlmusik – und das Labyrinth öffnet eine theatralische Kartierung von Begegnung, die im besten Fall über diese eine Stunde des Gehens, Verweilens und Hörens hinausreicht. Das Publikum wird eingeladen, Teil von interaktiven intimen Momenten zu werden, zu beobachten oder sich selbst als Elsa oder Lohengrin der Jetztzeit auszuprobieren.
IT´S A MATCH! ist eine Produktion von Kerstin Steeb & Team mit Kampnagel Hamburg, gefördert von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg, der Rudolf Augstein Stiftung, der ZEIT Stiftung Bucerius sowie dem Bezirksamt Hamburg Nord.
Danke an: STS Alter Teichweg // Trefor Smith